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VSU-Schlagzeilen 20.09.2021

Montan-Stiftung-Saar feiert 20jähriges-Bestehen / Handwerksverband: Tausende Ausbildungsplätze noch nicht besetzt / Industrieverband senkt Konjunkturprognose für 2021 / Kanzlerkandidaten streiten über Kohleausstieg und Verbote

Saarland 
Montan-Stiftung-Saar feiert 20jähriges-Bestehen 
Handwerkskammer erhält Förderbescheide für Neubau 

Arbeitswelt 
Scholz nennt Mindestlohnerhöhung als Koalitionsbedingung 
Handwerksverband: Tausende Ausbildungsplätze noch nicht besetzt 
Dreyer gegen Lohnfortzahlung für Ungeimpfte in Quarantäne 
  
Konjunktur 
Industrieverband senkt Konjunkturprognose für 2021 
DIW-Chef: Gestiegene Inflation kein Grund zur Sorge 
  
Wirtschaftspolitik 
Kanzlerkandidaten streiten über Kohleausstieg und Verbote 
DIHK: Weg aus Corona-Krise kein Selbstläufer
Umfrage: Knappe Mehrheit macht sich keine Sorgen wegen CO2-Preisen 
  
Sozialpolitik 
DGB: Renten müssen wieder wie die Löhne steigen 
Linke-Chefin: Hartz-IV in den ersten 100 Tagen Rot-Grün-Rot erhöhen 
  


Saarland 

Montan-Stiftung-Saar feiert 20jähriges-Bestehen 
Die Montan-Stiftung-Saar feiert in diesem Monat ihr 20jähriges Bestehen. Am 07. September 2001 wurde sie im Rahmen der „saarländischen Hüttenlösung“ gegründet. Mit der Stiftung sollten die Besitzverhältnisse der Stahlindustrie im Saarland neu geordnet werden, um die Zukunftsfähigkeit der Unternehmen und die Arbeitsplätze in der Branche langfristig zu sichern. Getreu des Stiftungszwecks ist sie auch als Förderer von Bildung und Wissenschaft ein Bestandteil der saarländischen Hochschullandschaft geworden.  
Um weiterhin die Zukunftsfähigkeit der saarländischen Stahlunternehmen garantieren zu können, geht die Stiftung selbst neue Wege: „Unser Ziel ist es, mit neuen Geschäftsmodellen neue Märkte zu erschließen, damit die Stiftung auch in Zukunft der stabile Anker für unsere Stahlindustrie an der Saar bleiben kann. Nur so werden wir unserer Verantwortung auch tatsächlich gerecht“, erläutert der Vorsitzende des Kuratoriums der Stiftung, Reinhard Störmer, den Ansatz zur weiteren Entwicklung der Stiftung. Dafür hat sie bereits maßgebliche Schritte unternommen. Zwei neue Gesellschaften wurden gegründet und eine bestehende in die Stiftung integriert. Die Montan-Ventures-Saar GmbH (früher SHS-Ventures-Saar GmbH) beteiligt sich an Startups, mit dem Ziel, sie zum wirtschaftlichen Erfolg zu führen. Als „Vorstufe“ dazu wurde nun die Montan-Innovation-Lab-Saar GmbH gegründet. Das Unternehmen sucht Ideen und Ideengeber, hilft ihnen beim Erreichen ihrer Ziele, bei der Bildung von Netzwerken und anderen Maßnahmen, um so aus einer Idee ein Geschäftsmodell und bestenfalls ein erfolgreiches Startup werden zu lassen. Die Montan-Beteiligungsgesellschaft Saar GmbH wiederum beteiligt sich vor allem an kleinen mittelständischen Unternehmen, die bereits erfolgreich am Markt etabliert sind und weiter wachsen wollen, und soll Immobilien entwickeln und vermarkten.  
Die Perspektive der Stiftung richtet sich auf die nächsten zehn bis 20 Jahre und will von einer stabilen Basis aus noch besser werden. Ziel ist dabei, den Status der Montan-Stiftung-Saar als wichtigste Industriestiftung des Landes nachhaltig und langfristig zu stärken. (Quelle: Montan-Stiftung-Saar) 

Handwerkskammer erhält Förderbescheide für Neubau 
Die Handwerkskammer des Saarlandes hat am Freitag Förderbescheide von über 30 Millionen Euro erhalten. Damit hat der Neubau der Bildungsstätte einen wichtigen weiteren Schritt genommen. Das Bildungszentrum der Handwerkskammer, in dem Metallbauer, Verfahrensmechaniker für Kunststofftechnik, sowie Friseure, Kosmetiker, Bäcker, Konditoren, Augenoptiker und Elektro-Handwerker weitergebildet werden sollen, wird zu 60 Prozent vom Bund und zu 10 Prozent vom Land finanziert. Rund 13,5 Millionen Euro trägt die Kammer. Wirtschaftsministerien Anke Rehlinger bezeichnet das Bildungszentrum als Investition „in die Zukunft unseres Landes.“ Handwerkskammerpräsident Bernd Wegner sagt: „Mit unserer neuen Bildungsstätte leisten wir einen wichtigen und zentralen Beitrag mit Blick auf die Aus- und Weiterbildung.“ Aktuell wird das Gelände noch auf mögliche Bombenreste aus dem Zweiten Weltkrieg untersucht, Anfang des Jahres soll dann der Bau beginnen. (Quelle: Handwerkskammer) 


Arbeitswelt 
  
Scholz nennt Mindestlohnerhöhung als Koalitionsbedingung 

SPD-Kanzlerkandidat Scholz hat Vorhaben genannt, die er in einer künftigen Koalition auf jeden Fall umsetzen will. „Ich verspreche den Bürgern: Der Mindestlohn wird mit mir als Kanzler im nächsten Jahr auf zwölf Euro angehoben“, sagte er der „Bild am Sonntag“. „Und ich garantiere: Das Rentenniveau bleibt stabil und das Renteneintrittsalter wird nicht weiter steigen.“ Er fügte hinzu: „Ohne das wird es nicht gehen“, sagte Scholz zu den beiden Vorhaben. „Alle können sich darauf verlassen, dass eine von mir geführte Regierung genau das tut.“ (Quelle: AFP, M+E-Newsletter Gesamtmetall) 
  
Handwerksverband: Tausende Ausbildungsplätze noch nicht besetzt 
Im deutschen Handwerk sind nach Branchenangaben Tausende Lehrstellen für das bereits angelaufene Ausbildungsjahr 2021 noch nicht besetzt. Ende August seien gut 28.000 solcher Stellen vakant gewesen, sagte der Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH), Wollseifer, der „Rheinischen Post“. „44 Prozent unserer ausbildungswilligen Betriebe suchen noch händeringend Auszubildende.“ Im Ausbildungsjahr 2021 seien bisher über 112.000 neue Ausbildungsverträge abgeschlossen worden – 4,2 Prozent mehr als im Corona-Jahr 2020. „Der Trend ist positiv, auch wenn wir das Vorkrisenniveau von 2019 noch nicht wieder erreicht haben.“ Wollseifer warnte dem Blatt zufolge vor einem noch größeren Fachkräftemangel in einer Zeit, in der Fachkräfte wegen des verstärkten Klimaschutzes dringend gebraucht würden. Die Parteien machten sich zwar viele Gedanken über Klimaziele. „Aber sie haben viel zu wenig auf dem Schirm, dass wir genügend gut ausgebildete Handwerkerinnen und Handwerker brauchen, um die Aufgaben im Klimaschutz auch umzusetzen“, sagte Wollseifer. (Quelle: Reuters, M+E-Newsletter Gesamtmetall) 
  
Dreyer gegen Lohnfortzahlung für Ungeimpfte in Quarantäne 
Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Dreyer spricht sich ist für die 3G-Regel aus. „Wir haben keine Impfpflicht, daher muss vom Grundsatz her Teilhabe für Nicht-Geimpfte denkbar sein“, sagt sie dem Sender Phoenix. Lohnfortzahlungen für Nicht-Geimpfte lehnt die Ministerpräsidentin jedoch ab: „Wir werden Lohnfortzahlung für Ungeimpfte in Quarantäne beenden, sobald im Oktober klar ist, dass jeder die Chance gehabt hat, sich impfen zu lassen.“ (Quelle: Reuters, M+E-Newsletter Gesamtmetall) 
 
 
Konjunktur 
  
Industrieverband senkt Konjunkturprognose für 2021 

Die deutsche Industrie blickt weniger optimistisch auf die Konjunktur als zuletzt. Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) senkt laut einem Bericht des „Spiegel“ vom Freitag seine Wachstumsprognose für das laufende Jahr auf real drei Prozent. Zuvor hatte der Verband noch mit einem Plus von 3,5 Prozent gerechnet. Anfang dieser Woche will der Verband laut dem Pressebericht seine neue Vorhersage veröffentlichen. Das Magazin zitierte BDI-Hauptgeschäftsführer Lang mit den Worten, trotz eines starken Wachstums im zweiten Quartal werde die konjunkturelle Erholung 2021 insgesamt etwas weniger stark ausfallen als zuletzt im Juni vorhergesagt. Hauptgrund für die revidierte Prognose sei der schwächere private Konsum. Die Konjunktur- und Einkommenserwartungen der Verbraucher seien im August zwar deutlich besser ausgefallen als vor einem Jahr. Allerdings schreckten die Konsumenten offenbar vor größeren Anschaffungen zurück. (Quelle: Reuters, M+E-Newsletter Gesamtmetall) 
 
DIW-Chef: Gestiegene Inflation kein Grund zur Sorge 
Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Fratzscher, ist Sorgen wegen der aktuell hohen Inflation entgegengetreten. Derzeit gebe es letztlich eine Normalisierung von den gefallenen Preisen in der Corona-Krise im vergangenen Jahr, sagte Fratzscher am Samstag im Deutschlandfunk. Wenn man das über zwei Jahre vergleiche, sei das völlig konsistent mit der Preisstabilität. „Wir sehen also eine willkommene Normalisierung der Preise“, sagte der Ökonom. Es sei zudem relativ wahrscheinlich, dass die Preissteigerung im nächsten Jahr wieder eher unter zwei Prozent liege und damit unter der Zielmarke der Europäischen Zentralbank (EZB). Inflation werde nur dann zum Problem, wenn sie sich verstetige, also jedes Jahr die Preise so stark steigen würden, erläuterte der DIW-Chef. Dieses Problem sehe er aber derzeit nicht. Auch von einer Lohn-Preis-Spirale, bei der kräftig steigende Löhne von den Unternehmen über höhere Preise weitergeben werden, sei man meilenweit entfernt. (Quelle: Reuters, M+E-Newsletter Gesamtmetall) 
  
  
Wirtschaftspolitik 
  
Kanzlerkandidaten streiten über Kohleausstieg und Verbote 
Bei ihrem letzten TV-Dreikampf vor der Bundestagswahl haben die Kanzlerkandidaten von Union, SPD und Grünen erneut heftig über die richtigen Strategien beim Klimaschutz diskutiert. Grünen-Bewerberin Baerbock warf ihren Kontrahenten vor, keine schlüssige Linie zu verfolgen. „Wollen Sie das Pariser Klimaziel einhalten oder wollen Sie weiterhin 17 Jahre lang Kohle verstromen?“, fragte Baerbock am Sonntagabend in der von ProSieben, Sat.1 und Kabeleins ausgestrahlten Sendung ihre Rivalen von Union und SPD, Laschet und Scholz. Scholz verwies auf den dringend nötigen Ausbau der erneuerbaren Energien, ging aber nicht weiter auf das Datum zum Kohleausstieg ein. Laschet verwies auf die Kräfte des Marktes und die Kreativität der Industrie, die man als Staat fördern müsse. Er glaube, dass die CO2-Preise die fossilen Energieträger so sehr verteuern würden, dass ein früherer Kohleausstieg durchaus möglich sei. (Quelle: dpa, M+E-Newsletter Gesamtmetall) 
  
DIHK: Weg aus Corona-Krise kein Selbstläufer 
Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag hat umfassende Vorschläge vorgelegt, damit die Wirtschaft in Zeiten der Pandemie zurück zu alter Stärke findet. „Der Weg aus der Krise ist kein Selbstläufer“, heißt es in einem Papier, das der Deutschen Presse-Agentur vorlag. Es gehe darum, den weiteren Verlauf der Pandemie besser zu überstehen. „Ein wichtiges Ziel der Corona-Politik sollte sein, dass unter Beachtung der verbleibenden gesundheitlichen Risiken die Restriktionen für die Wirtschaft weitestgehend zurückgefahren werden.“ DIHK-Präsident Adrian sagte: „Die Corona-Pandemie ist weiter eine Belastung für die deutsche Wirtschaft: Betriebe, die besonders von den Lockdowns betroffen waren, haben ihre Verluste noch nicht aufgeholt und kämpfen mit Liquiditätsengpässen. Gleichzeitig wirken sich unterbrochene Lieferketten und Preissteigerungen für viele Unternehmen negativ aus.“ (Quelle: dpa, M+E-Newsletter Gesamtmetall) 
 
Umfrage: Knappe Mehrheit macht sich keine Sorgen wegen CO2-Preisen 
Eine knappe Mehrheit der Bürger macht sich einer Umfrage zufolge keine Sorgen darüber, dass höhere CO2-Preise sie finanziell zu stark belasten könnten. Das geht aus einer repräsentativen Befragung des Marktforschungsinstituts Kantar hervor, deren Ergebnisse der Deutschen Presse-Agentur vorliegen. Demnach gaben 52 Prozent der Befragten an, angesichts der Kohlendioxid-Bepreisung, die auch den Sprit verteuert, nicht besorgt zu sein. Dagegen machen sich 45 Prozent Sorgen, dass sie der Preis zu stark belasten würde. Zwei Prozent machten keine Angaben. Seit dem 1. Januar gilt im Verkehr und im Gebäudesektor ein CO2-Aufschlag auf Öl und Gas. Dieser soll als Beitrag zum Klimaschutz die Nutzung fossiler Energieträger unattraktiver machen, bedeutet aber auch höhere Preise für Verbraucher, etwa an der Zapfsäule oder beim Heizen. Derzeit liegt der Preis bei 25 Euro pro Tonne CO2. Bis 2025 soll er auf 55 Euro steigen. (Quelle: dpa, M+E-Newsletter Gesamtmetall) 
  
  
Sozialpolitik 
  
DGB: Renten müssen wieder wie die Löhne steigen

Eine Woche vor der Bundestagswahl wächst der Druck auf die Politik, sich für bessere gesetzliche Renten einzusetzen und die Rentenanpassungen auf eine neue Basis zu stellen. DGB-Vorstand Piel sagte der „Neuen Osnabrücker Zeitung“: „Die Renten müssen wieder wie die Löhne steigen, ohne Dämpfungsfaktoren und ohne statistische Taschenspielertricks.“ Das Rentenniveau müsse dauerhaft über 48 Prozent stabil bleiben. Rentner dürften nicht vom Wohlstand abgekoppelt werden. Das fordert der DGB an diesem Montag auch bei einem bundesweiten Aktionstag an Bahnhöfen und auf Pendlerparkplätzen. (Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung, M+E-Newsletter Gesamtmetall) 
  
Linke-Chefin: Hartz-IV in den ersten 100 Tagen Rot-Grün-Rot erhöhen

Die Bundesvorsitzende der Linken, Hennig-Wellsow, hat sich dafür ausgesprochen, im Falle einer rot-grün-roten Bundesregierung in den ersten 100 Tagen die Hartz-IV-Sätze um 100 Euro anzuheben. „Zu Recht fordern Gewerkschaften und Sozialverbände die Neuberechnung und deutliche Erhöhung der Hartz-IV-Sätze, denn die Erhöhung um drei Euro liegt weit unter der aktuellen Inflation“, sagte Hennig-Wellsow der Deutschen Presse-Agentur. Ein Bündnis aus SPD, Grünen und Linken könne dies zügig erreichen – schon in den ersten 100 Tagen, sagte sie. „Dafür spreche ich mich aus, die Ablösung von Hartz-IV regelt dann der Koalitionsvertrag“, sagte Hennig-Wellsow. Ihrer Ansicht nach sei auch deshalb die „Färbung der kommenden Bundesregierung“ für viele Menschen in Deutschland „so existenziell“. (Quelle: dpa, M+E-Newsletter Gesamtmetall)